Digitalisierung in der Hilfsmittelbranche

Ein Leitfaden für 2024

Die Digitalisierung hat mittlerweile nahezu alle Bereiche unseres Lebens durchdrungen und macht auch vor der Hilfsmittelbranche nicht halt. Diese Branche, die wichtige Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, körperlichen Einschränkungen oder chronischen Erkrankungen bereitstellt, erlebt durch die Nutzung neuer Technologien einen tiefgreifenden Wandel. Als Experte für mobile Anwendungen und Kenner der Hilfsmittelbranche möchte ich Ihnen einen detaillierten Einblick in die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Trends geben. Wir werden uns mit der Rolle der Digitalisierung auf dem Hilfsmittelmarkt, dem Vertrieb durch Sanitätshäuser und der zentralen Bedeutung von Patient:innen in diesem Prozess beschäftigen. Außerdem werfen wir einen Blick in die Zukunft der Gesundheitsbranche im Jahr 2024 und darüber hinaus.

Kostendruck und Fachkräftemangel: So hilft die Digitalisierung auf dem Hilfsmittelmarkt

Die Hilfsmittelversorgung beginnt traditionell mit der ärztlichen Verordnung auf Basis einer medizinischen Indikation. In diesem Prozess spielen Digitalisierung und innovative Technologien eine immer größere Rolle. Digitale Lösungen, wie z.B. speziell entwickelte mobile Apps der Hersteller, können Mediziner:innen als Entscheidungshilfe dienen. Diese Apps bieten nicht nur umfassende Informationen über verfügbare Hilfsmittel, sondern ermöglichen auch eine personalisierte Empfehlung auf Basis der individuellen Bedürfnisse von Patient:innen. Dies führt zu einer präziseren und effizienteren Versorgung durch die Hilfsmittelerbringer. Zudem mindert die Digitalisierung den Kostendruck und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen, weil bei Bedarf Arbeitsprozesse automatisiert werden können.

Ein weiterer Aspekt ist die Integration dieser Anwendungen in die Telematikinfrastruktur. Diese Vernetzung ermöglicht einen nahtlosen Informationsfluss zwischen Schnittstellen wie Ärzt:innen, Patient:innen und Herstellern. Medizinische Daten können per Softwarelösung sicher und schnell ausgetauscht werden, was die Koordination und Qualität der Versorgung verbessert. Darüber hinaus bieten digitale Plattformen die Möglichkeit, den gesamten Versorgungsprozess zu überwachen und zu dokumentieren, was zu einer besseren Nachvollziehbarkeit und Optimierung von Behandlungsstrategien führt.

Digitalisierung und Vertrieb durch Sanitätshäuser

Auch im klassischen Sanitätshaus erfährt der Vertrieb von Hilfsmitteln durch die Digitalisierung tiefgreifende Veränderungen. Traditionelle Methoden wie das manuelle Ausmessen oder die papierbasierte Dokumentation werden zunehmend durch digitale Technologien ersetzt. Ein Beispiel ist die digitale Vermessung mit 3D-Scannern, die eine präzisere und schnellere Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln ermöglicht. Auch Ganganalysen können mittlerweile mit tragbaren Sensoren und spezieller Software durchgeführt werden, was eine genauere Diagnose und individuelle Anpassung von Hilfsmitteln ermöglicht. Die Qualität der Arbeit in Sanitätshäusern erreicht so das nächste Level.

Digitalisierung eines Sanitätshauses

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Digitalisierung ist die Vermeidung von Medienbrüchen. Durch die digitale Erfassung und Verarbeitung aller relevanten Daten können Fehlerquellen minimiert und die Effizienz gesteigert werden. Diese Veränderungen bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich, wie die Notwendigkeit, in neue Technologien zu investieren und Mitarbeitende entsprechend zu schulen. Dennoch überwiegen die Vorteile, denn die Digitalisierung führt zu einer höheren Versorgungsqualität und dadurch zu mehr Kundenzufriedenheit.

Apps für die Gesundheit – Mobile Versorgung mit digitalen Hilfsmitteln

Im Gesundheitswesen ist die Hilfsmittelversorgung von großer Bedeutung, da sie Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen die erforderlichen Hilfsmittel bereitstellt. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeit der flächendeckenden Hilfsmittelversorgung.
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Patient:innen stehen im Mittelpunkt der Digitalisierung

Im Mittelpunkt der digitalen Transformation des Hilfsmittelsektors stehen eindeutig die Patient:innen. Digitale Lösungen bieten vielfältige Möglichkeiten, um Rehabilitation und Genesung zu unterstützen. Wearables und entsprechende Sensorik spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen die kontinuierliche Überwachung von Vitalparametern und Bewegungsabläufen. Diese Daten können in Echtzeit ausgewertet und an behandelnde Mediziner:innen übermittelt werden, um die Therapie individuell anzupassen.

Rehabilitations-Apps bieten darüber hinaus die Möglichkeit, maßgeschneiderte Trainingsprogramme zu erstellen und die Fortschritte von Patient:innen zu dokumentieren. Diese Apps können sowohl im Freemium-Modell als auch über Premium-Content zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Erstattungsform ist die Listung als Digital Health Application (DiGA), was bedeutet, dass die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden können. Dies macht digitale Hilfsmittel einer breiteren Patientengruppe zugänglich und fördert die Akzeptanz und Nutzung dieser innovativen Lösungen.

Blick in die Zukunft: Digitalisierung in der Hilfsmittelbranche 2024

Für das Jahr 2024 erwarten wir, dass die Branche im Wandel bleibt und die Digitalisierung in der Hilfsmittelbranche weiter voranschreitet Ein zentraler Trend ist dabei die zunehmende Nutzung von Extended Reality (XR) und dem Internet of Things (IoT). Diese Technologien ermöglichen völlig neue Ansätze in der Pflege und Therapie. So könnten beispielsweise XR-Brillen eingesetzt werden, um Patient:innen bei der Rehabilitation zu unterstützen. So lassen sich in modernen Softwarelösungen zum Beispiel virtuelle Trainingsumgebungen schaffen, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst sind.

Auch die alternde Gesellschaft stellt eine große Herausforderung dar, bietet aber auch Chancen für innovative Lösungen und eine bessere Kundenversorgung. Digitale Technologien werden in den kommenden 5 Jahren immer mehr dazu beitragen, die Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen zu erhalten. IoT-basierte Systeme könnten beispielsweise die häusliche Pflege unterstützen, indem sie kontinuierlich Gesundheitsdaten erfassen und im Notfall automatisch Hilfe anfordern. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet somit zahlreiche neue Möglichkeiten.

Fazit

Die Digitalisierung im Hilfsmittelbereich bietet eindrucksvolle Möglichkeiten, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Von der verbesserten Entscheidungsfindung durch mobile Anwendungen über die Optimierung des Vertriebs durch digitale Technologien bis hin zur zentralen Rolle von Patient:innen in der digitalen Transformation – die Potenziale sind vielfältig. Für die Zukunft erwarten wir weitere spannende Entwicklungen, die durch Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Extended Reality (XR) und das Internet der Dinge (IoT) vorangetrieben werden.

Letztlich kommt es darauf an, dass alle Beteiligten – von den Herstellern über die Sanitätshäuser bis hin zu den Patientinnen und Patienten – diese Entwicklungen aktiv mitgestalten. Nur so können die Vorteile der Digitalisierung voll ausgeschöpft und die Herausforderungen gemeistert werden.

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